Für meinen Balkon habe ich vor kurzem Pflanzen gesucht, die nicht zu viel Schmutz machen und nicht viel Wasser brauchen, damit sie nicht austrocknen sollte ich sie einmal vergessen zu gießen. Die Floristin hat mir eine Pflanze vorgestellt, die ihre Blüten nur öffnet, wenn die Sonne scheint. Das war mir sofort sympathisch.
In der vergangenen Woche waren die Eisheiligen zu Besuch. Das bedeutete 7 Tage lang Wind, sehr tiefe Temperaturen, wolkenverhangener Himmel und dementsprechend wenig Sonne. Die Woche zuvor motivierten mich dagegen die angenehm warmen Temperaturen meinen Balkon mit schönen Blumen zu schmücken. Dabei war es mir wichtig, möglichst wenig Aufwand damit zu haben.
Meine Floristin hat mir daraufhin eine Blume vorgestellt, die ihre Blüten nur öffnet, wenn die Sonne scheint. Der Gedanke, dass sie sich nur öffnen, wenn es ihr etwas bringt, fand ich sofort sympathisch. Tatsächlich blieben ihre Blüten in der vergangenen Woche immer geschlossen und ich sah nur saftiges Grün in meiner Blumenampel. Auch ich hätte mich in in dieser Zeit gerne im Bett verkrochen anstatt bei Schlechtwetter meinem normalen Alltag nachzugehen. Anderen Menschen ging es ähnlich, was mich nicht wundert. Dass diese Balkonblume ihre Einstellung beinhart durchzieht gefällt mir. Warum sollte sie ihre Blüten auch öffnen, wenn es unnötig ist. Und für mich musste sie sich auch nicht bemühen, ich hab ohnehin nicht viel aus dem Fenster gesehen ;-)
Als ich jünger war hat mich diese Eigenschaft bereits fasziniert, etwas zu tun nur wenn es Sinn macht. Damals las ich etwas über die Hunderasse Bullmastiff. Das ist eine britische Rasse, die früher beim Stellen von Wilddieben eingesetzt wurde.
Natürlich hatte der Hund nicht immer zu tun und somit viele Leerzeiten mit hohem Langeweile-Potential. Viele Jagdhunde wissen nicht, wie sie ihre Zeit im Zwinger sinnvoll nutzen können und achten daher auf jedes Geräusch in ihrer Umgebung. Sobald Spaziergänger vorbeigehen wird gebellt und nicht mehr damit aufgehört.
Der Bullmastiff hat eine andere Strategie entwickelt um seine Langeweile zu überbrücken. Wenn es nichts zu tun gibt legt er sich hin und schläft. Genial!
Eine Rasse-Beschreibung inklusive Fotos findet ihr unter www.molosser.at
Wir sollten uns ein Beispiel nehmen und uns ab und zu ebenfalls nur dann zu etwas aufraffen, wenn wir einen Nutzen davon haben. Ich ertappe mich oft dabei planlos im Internet zu surfen wenn ich nichts Besonderes zu tun habe. Eigentlich ist mir dabei langweilig und trotzdem hält mich etwas davon ab mich auf die Couch zu setzen und ein Buch oder die Zeitung zur Hand zu nehmen, was natürlich viel entspannender und sinnvoller wäre.
Daher meine Empfehlung:
Jeder braucht sein Maß an Erholung. Greift zu, wenn sich die Gelegenheit bietet!
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